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Ein gelungener Abend für eine gute Sache


Vilsbiburg. Das Benefizkonzert für den Vilsbiburger Hospiz Verein hat sich mittlerweile beinahe zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender der Stadt etabliert. Bereits zum sechsten Mal fanden sich am Welthospiztag in der Bergkirche viele Besucher ein, um der Musik der BTB Bigband Landshut, der Liedertafel Gerzen, des Sankt Veiter Jugendchors sowie der Geigensolistin Silvia Frey zu lauschen. Ergänzt wurde das musikalische Programm des Abends mit Texten von Jochen Klepper, die von der Vorsitzenden des Hospizvereins, Brigitte Graßer, gelesen wurden.

Die seit 2005 bestehende BTB Bigband Landshut, die den Konzertabend beschwingt eröffnete, beeindruckte gleich zu Beginn mit „You Make Me Feel Like a Natural Woman“ von Aretha Franklin, gesungen von einer stimmgewaltigen Solistin. 22 Musiker unter der Leitung von Julius Rathmayer wussten bei jedem Stück die Akustik der Kirche gekonnt auszunutzen, erschienen trotz des satten Bigband-Sounds aber nicht zu übermächtig. Bei „Fever“ und „I’ve Got You Under My Skin“ der Swing-Legende Frank Sinatra konnte man den ein oder anderen Zuschauer entspannt im Takt mitwippen sehen.

Die Liedertafel Gerzen, die bereits zum dritten Mal beim Benefizkonzert mitwirkte, überzeugte unter der Leitung von Sabine Mifka-Rembeck erneut mit hochwertigem Chorgesang. Begleitet wurde der Chor dabei von Stephanie Hillebrand. Neben ruhigen, geistlichen Titeln wie „Beginne Du All Meine Tage“ oder „Ich traue auf Dich“ durfte auch der Chor-Klassiker „I Will Follow Him“ aus dem Film „Sister Act“, nicht fehlen. Hier kam die Sauberkeit des Gesangs vor allem im langsamen Teil zum Ausdruck. Michael Jacksons „We are the World“ wurde, wie auch das Original, solistisch aufgeteilt und zeigte so die Vielfalt der Stimmen, die sich später wieder zu einem stimmigen Ganzen vereinten.

Auch der Sankt Veiter Jugendchor überzeugte unter der Leitung von Helmut Maier mit überaus sauberem Gesang und eingängigen Stücken. Dabei zeigten immer wieder Solisten ihr Können. Besonders „Hymn“ von Barcley James Harvest offenbarte die Vielseitigkeit des Chores, da hier einige Sängerinnen an verschiedene Instrumente wechselten. Zu hören waren auch „Wunder geschehn“ von Nena oder „Give A Little Bit“ von Supertramp, bei dem die Zuhörer aufgefordert wurden, ihrem Nebenmann ein Lächeln zu schenken. Die Freude der jungen Musiker an ihrem Auftritt übertrug sich bis ins Publikum.

Silvia Frey, Mitglied der „Friends for Music“, wagte nach eigener Aussage ein großes Experiment, da sie zum ersten Mal als Solistin auftrat. Überaus souverän zeigte sie an der Geige ihr Können und schreckte auch vor anspruchsvollen Stücken nicht zurück – und das völlig ohne Noten. Neben „Pilgrim“ von Enya und „Women of Ireland“ von Mike Oldfield spielte sie unter anderem auch das Stück „Secret Door“ aus der Feder von Amy Lee, der Sängerin von Evanescence, bei dem das Publikum gespannt lauschte. „Ich habe Lieder gewählt, die ich schon in Momenten gespielt habe, in denen es Menschen nicht so gut ging. Da erkennt man dann, dass Musik viel Kraft geben kann.“

Für einen gelungenen Abschluss des Abends sorgte „Oh Happy Day“, den die beiden Chöre zusammen mit Silvia Frey interpretierten. So blickte man am Ende des Konzerts in die glücklichen und zufriedenen Gesichter der Künstler und in ein begeistertes  Publikum.

Aus einer Idee heraus

„Im Jahr 2011 ist aus einer spontanen Idee heraus ein Konzert entstanden, dessen Erlös dem Vilsbiburger Hospizverein zugute kommt“, erklärte die Organisatorin des Abends, Gertraud Ertl. Landrat Peter Dreier, der Schirmherr der Veranstaltung, würdigte besonders die oft schwierige und mühevolle, aber überaus wichtige Arbeit der Mitglieder des Hospizvereins. „Es ist schön, in einem Landkreis zu leben, wo Nächstenliebe noch etwas zählt und wirklich gelebt wird. Und es macht mich stolz, dass es hier so viele Ehrenamtliche gibt, deren Einsatz es auch dringend braucht. Ohne sie wären Menschlichkeit und Zeit nicht in dem Umfang zu schenken.“

Und auch Hospizseelsorger Jerry Valentin hob in seinen Dankesworten den Grundsatz der Hospizarbeit hervor. „Es geht darum, den Sterbenden ein würdiges und schmerzfreies Sterben in einer guten Umgebung zu ermöglichen. Dabei ist nicht nur das Gebäude, sondern in erster Linie die persönliche Fürsorge wichtig.“

Aber auch die Betreuung der Angehörigen in ihrer Trauer sei eine wichtige Aufgabe in der Hospizarbeit. Und hier sei eine gute Ausbildung der Sterbebegleiter von besonderer Bedeutung. „Die Hospizbegleiter müssen aber auch selbst unterstützt und getragen werden, um die Erlebnisse verarbeiten zu können“, so Valentin. Sterben sei ein natürlicher Vorgang, der durch Zuwendung mit Sinn erfüllt werden müsse.

So distanzierte er sich auch klar von der Sterbehilfe, da durch eine Sterbebegleitung und mit den richtigen Medikamenten Sterbehilfe nicht mehr erforderlich sei. „Wir geben Hilfe im Sterben und nicht Hilfe zum Sterben“, machte Valentin dem Publikum die Aufgabe der Hospizbegleiter deutlich. Da alle Künstler unentgeltlich auftraten, konnten am Ende Spenden für den Hospizverein gesammelt werden, mit denen unter anderem zwei zusätzliche Servicekräfte für die Wochenenddienste im Hospiz finanziert werden.

 

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Für ein würdevolles Leben...