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Wir schaffen das

Michaela Haider und Sylvani Utami am Klavier
Michaela Haider und Sylvani Utami am Klavier

Benefizveranstaltung für das Hospiz am ersten Advent im Saal der Vhs

Vilsbiburg. „Noch einmal sprechen von der Wärme des Lebens.“ Dieser Satz aus dem gleichnamigen Buch von Mechtild Voss-Eiser war das Motivmotiv der Benefizveranstaltung zugunsten des Hospizvereins Vilsbiburg am ersten Adventssonntag im gut besuchten Saal der Volkshochschule Vilsbiburg.

Jerry Valentin, Krankenhaus- und Hospizseelsorger, las aus dem Buch bewegende Auszüge von selbst Betroffenen, die von Trauer, Hoffnung, Zärtlichkeit, Liebe und vielen Fragen erfüllt waren: „Vor meinem eigenen Tod ist mir nicht bang, nur vor dem Tode derer, die mir nahe sind.“ „Ich habe mich nur in den nächsten Raum geschlichen...“, „Noch einmal sprechen von der Wärme des Lebens, damit doch einige wissen: Es ist nicht warm, aber es könnte warm sein...“

Musik von Mozart, Chopin Beethoven, Milieu und Faure vertiefte diese Gedanken eindrucksvoll. Wenn die Pianistin Sylvani Utami  zusammen mit ihrer Schülerin und inzwischen ausdrucksstarken Künstlerin Michaela Haider spielt, dann werden die Tasten gerade in diesem Zusammenhang zu einem unerschöpflichen Brunnen, aus dem auch jeder Zuhörer eigene Gedanken schöpfen kann, die sonst brach liegenbleiben. „Wir schaffen das.“ Dieser Satz unserer Bundeskanzlerin trifft voll und ganz bei Michaela Haider zu, auch wenn das „Wir“ in ganz besonderem Maße auf die Eltern und Sylvani Utami zutrifft.

Mit vier Jahren wollte Michaela, blind und mit spastischen Schäden auch an beiden Händen, Klavierspielen lernen. Nur mit unsäglicher Geduld und Arbeit gelang ein Wunder, an das auch die Bundeskanzlerin nie hätte denken können. Und wenn Michaela im Fanclub der Roten Raben mächtig und gewaltig auf die Trommel schlägt und zudem einen Arbeitsplatz voll ausfüllt, dann fragt man sich beim Ende dieser beeindruckenden Veranstaltung, wer denn nun eigentlich die wirklich Blinden sind: „Wir oder die vielleicht nicht nur künstlerisch bedeutendste Persönlichkeit unserer Stadt Vilsbiburg?“ Ein bisschen etwas für das Hospiz hat das Trio geschafft: 610 Euro. Peter Forster

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Für ein würdevolles Leben...