Home / Aktuelles / Archiv / Weiterbildung in Klostermauern

Weiterbildung in Klostermauern


Lange mussten die ehrenamtlichen Hospizbegleiter im Vilsbiburger Hospiz Verein e.V. warten, bis wieder ein Weiterbildungswochenende außerhalb der eigenen Räumlichkeiten angeboten werden konnte. Nach pandemiebedingten Stornierungen 2020 auf der Fraueninsel und 2021 im Bildungshaus in Burghausen wurde ein neuer Anlauf genommen – dieses Mal erfolgreich.

Am vergangenen Wochenende kamen fast 30 Ehrenamtliche im Kloster Weltenburg zusam­men und genossen die Gastlichkeit der altehrwürdigen Mauern. Das Gästehaus „St. Georg“ rief mit seinen hellen, freundlich eingerichteten Zimmern, einem großzügigen Tagungsraum und vortrefflicher Tagesverpflegung die Begeisterung der Gruppe hervor.

Der Freitagabend wurde durch den Unternehmer und Wirtschaftsmanager Markus C. Müller geprägt. In seiner Rolle als erster Vorsitzender des Hospizdienstes „DaSein“ aus München stellte er seinen Lebensweg und dessen Kreuzung mit der Hospizarbeit vor.  Sehr unprätentiös erzähl­te er den Anwesenden, wie ihm bei einem Zwischenaufenthalt auf einem großen internationalen Flughafen ein Buch in die Hand fiel, dass in der Folge sein Leben veränderte.  Sein Weg führte ihn nach der Abkehr von der großen Welt der Wirtschaft in die Gründung und Förderung von sinnstiftenden Start-ups sowie zur Ausbildung zum ehrenamtlichen Hospiz­begleiter im Hos­piz­­­dienst „DaSein“, dessen erster Vorsitzender er heute ist.

Das Thema „Kommunikation“ mit schwerstkranken und sterbenden Menschen wurde in der Gruppe gemeinsam mit der Referentin Erika Koch am Samstag bearbeitet. Diese war sehr kurzfristig für die erkrankte Referentin eingesprungen und konnte die Ehrenamtlichen schnell für sich einnehmen. Durch ihre langjährige Arbeit mit sterbenden Menschen kennt sie die Thematik von Grund auf, konnte gezielt Fragen beantworten und sich an den Bedürfnissen der Teilnehmer:innen orientieren. An Beispielen aus der Praxis wurde empathisches Zuhören, Rückfragen und Feedback geben geübt, denn die eigene Erfahrung ist der beste Lehrmeister. Als am Abend nach einem verregneten Schulungstag die Sonne doch noch hervorkam, war bis zum Abendessen noch ausreichend Zeit für einen Spaziergang entlang der Donau oder in die hinter dem Kloster gelegenen Hügel. Zum Abendausklang nach einem leckeren Essen aus der Klosterschenke traf man sich ungezwungen in der Cafeteria zum Austausch und Kennenlernen bei einem Glas Bier, Wein oder Saft.

Der Sonntag sollte ein gemeinsamer Tag der Erholung werden. Die Angebote „Wanderung zur Befreiungshalle“ oder „Schifffahrt durch den Donaudurchbruch“ sowie ein gemeinsames Essen zum Abschluss stellten das Gemeinschaftserlebnis in den Vordergrund. Doch gegen die Wetterkapriolen des zweiten Oktobers kamen auch lebenserfahrene Ehrenamtliche nicht an – nach dem gemeinsamen Frühstück traten die meisten Fahrgemeinschaften die Heimfahrt an. Nur wenige Unentwegte ließen sich nicht auf besseres Wetter vertrösten und fuhren mit dem Schiff auf der Donau.

Ein sonniges Wochenende ist beim Himmel für 2024 bereits vorbestellt, für ein September­wochen­­ende hat die erste Vorsitzende Gertraud Ertl schon eine Gruppenreservierung vorgenommen und das passende Wetter gleich mit auf die Buchungsliste gesetzt.

zurück
Für ein würdevolles Leben...